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Weiße oder braune Eier? – Hauptsache nachhaltig!

Weiße oder braune Eier? – Hauptsache nachhaltig!

Tricks für ein natürliches Färben von Ostereiern

Die Fastenzeit neigt sich ihrem Ende und das Osterfest naht. Falls Sie, wie ich, auf der Suche nach österlicher Inspiration sind, aber für Dekoration und Färbemittel keine horrenden Summen investieren möchten, dann können folgende Tipps nützlich für Sie sein.

Zugegeben, Färbemittel für bunte Eier sind heutzutage nicht teuer. Ganz praktische Zeitgenossen greifen gern auf industriell gefärbte Eier zurück. Jedoch müssen diese, im Gegensatz zu rohen Eiern, keinen Herkunftsstempel tragen. Das berichtet der Online-Ratgeber von SAT1. Somit wissen Sie nicht, ob sich Bio-, Freiland- oder Eier aus Bodenhaltung im Nest verstecken. Auch ist es fraglich, welche Farben verwendet wurden.

Künstliche Farben erzeugen zweifellos makellose Färbeergebnisse, doch enthalten sie auch künstliche Farbstoffe, die Allergien auslösen oder sich insbesondere bei Kindern sogar auf ihr Verhalten auswirken können.

Künstlich vs. natürlich gefärbte Ostereier – was gekaufte Färbemittel enthalten können

So verbirgt sich beispielsweise hinter dem Kürzel „E 102“ der synthetische Azofarbstoff Tartrazin. Dieser färbt Lebensmittel zitronengelb. Ganz offiziell darf die Lebensmittelindustrie mit E 102 folgende Produkte herrlich gelb wirken lassen: Brause(-pulver), Schmelzkäse, Fleisch- und Fischersatzprodukte, Speiseeis, Pudding und Desserts, Kuchen, Kekse, Spirituosen, Süßwaren, Senf- und Würzsoßen und Nahrungsergänzungsmittel.

Schön blau färbt der Stoff „E 131 Patentblau V“ Ihre Eier. Es ist ein wasserlöslicher blauer Farbstoff, den unser Körper nicht verdauen kann und daher unbeeindruckt wieder ausscheidet. Er gilt gesundheitlich als unbedenklich und sorgt bei folgenden essbaren Überzügen für blaue Impressionen: Käse und Wurst, Süßigkeiten, Kuchen, Kekse, Desserts und Spirituosen.

Sie lesen richtig: Fertig gefärbte Eier zu kaufen, ist zwar eine Zeitersparnis, aber bringt auch „Nebenwirkungen“ mit sich. Wenn Sie auf natürliche Weise, Ihre Ostereier färben möchten, können Sie auf Bio-Ostereierfarben zurückgreifen, die auf rein natürlicher Basis färben. Oder Sie machen es gleich wie zu Großmutters Zeiten, wo mit den natürlichen Farbstoffen von Lebensmitteln, Wurzeln, Blüten und Blättern gefärbt wurde.

Ostereier färben à la Großmutter

Auf den ersten Blick hört sich das nach viel Arbeit und Aufwand an. Zugegeben - Farbtüte auf, verrühren, Ei rein - ist schneller, aber wollten Sie nicht mal etwas Neues ausprobieren? Außerdem können Sie so auch etwas für Ihr grünes Gewissen tun! Los geht‘s:

Auf den Seiten von smarticular.net  finden Sie eine Vielzahl an Färbemöglichkeiten. Unter anderem können Sie mit Holundersaft, frischem Rotkraut, Hibiskusblüten oder Kurkuma glanzvolle und natürliche Färbeergebnisse erzielen.

Das Grundprinzip für natürliches Eierfärben funktioniert so:

Stellen Sie zunächst einen farbigen Sud aus der jeweiligen Zutat her. Lassen Sie diesen abkühlen, erst dann färben Sie Ihre Eier fürs Osterfest.

  • Falls Sie mit Gemüse wie Rotkohl färben möchten, verwenden Sie 500 Gramm dieser Zutat auf einen Liter und schneiden Sie sie klein. Wichtig: Nehmen Sie bitte ausschließlich frisches Gemüse. Dann kochen Sie es circa 30 bis 40 Minuten. Anschließend sieben Sie das Färbewasser durch ein Tuch, sodass Sie das Gemüse vom Sud trennen. Das Gemüse können Sie nun für Ihr nächstes Essen verwenden oder einfrieren.
  • Falls Sie mit Wurzeln, Rinden oder Hölzern färben möchten, sind 100 Gramm des jeweiligen Materials empfehlenswert. Weichen Sie es einen Tag lang ein und kochen Sie es anschließend in einem Liter Wasser für ein bis zwei Stunden. Zum Schluss trennen Sie wieder den Sud vom Rest.
  • Falls Sie mit Blättern, Beeren und Blüten färben möchten, verwenden Sie zwischen 30 bis 100 Gramm je nach Zutat. Hier wird zu einer Einweichzeit von zwei Stunden geraten. Das anschließende Kochen benötigt nochmals 30 bis 60 Minuten. Danach verfahren Sie wie bei den eben genannten Zutaten.
  • Falls Sie mit Gewürzen wie Kurkuma färben möchten, können Sie gern auch das Gewürz in Pulverform verwenden. Dafür nehmen Sie drei bis vier Teelöffel, lösen es in einem Liter Wasser circa 30 Minuten auf und kochen das Ganze 30 Minuten lang.

Wenn die Farben abgekühlt sind, kochen Sie die Eier fest, mindestens zehn Minuten.

Gut zu wissen: Sie müssen Ihre Eier nicht piksen, damit sie während des Kochprozesses heil bleiben. Hier hilft folgender Haushaltstipp: Nehmen Sie die Eier vor dem Kochen rechtzeitig aus dem Kühlschrank (ein paar Stunden), sodass Sie sie – „aufgewärmt bei Zimmertemperatur“ - in einen Topf mit handwarmem Wasser legen können. Erst dann stellen Sie sie zum Kochen an.

Weiß oder braun – das entscheiden Sie!

Der Färbevorgang:
Nehmen Sie tiefe Teller oder Müslischalen. Legen Sie die gekochten Eier hinein und befüllen Sie die Gefäße nun mit dem gefärbten Wasser (Sud). Die Eier sollten vollständig bedeckt sein. Nun geben Sie dem Färbevorgang etwas Zeit. Circa 30 Minuten benötigen die Eier, um die Farbe anzunehmen. Für eine höhere Intensität belassen Sie die Eier ruhig ein bis drei Stunden in dem Sud. Sobald der gewünschte Farbton erreicht ist, nehmen Sie sie heraus und legen Sie sie zum Trocknen auf ein Küchenkrepp oder basteln sich selbst aus alten Küchenrollen kleine Eierbecher (einfach durchschneiden).

Übrigens: Ob Sie weiße oder braune Eier verwenden, ist Geschmackssache. Generell leuchten weiße Eier nach dem Färben intensiver. Braune Eier hingegen sehen gefärbt viel natürlicher aus, gerade bei Erdtönen eine sehr gute Wahl.

Und, falls Sie nun auf den Geschmack gekommen sind, weitere Sachen natürlich färben zu wollen, dann verrät Ihnen smarticular.net ebenfalls, wie Sie mit Salbei und schwarzem Tee Ihre möglichen ersten grauen Härchen geschickt kaschieren, sprich, wegfärben können.

So in Schale geworfen, kann das Osterfest kommen.

Fröhliche Ostertage wünscht Ihnen

Katrin

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