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Zieh dich warm an – Nachhaltige Mode für die kalte Jahreszeit

Die Tage werden kürzer und die Temperarturen sinken. Nun ist es Zeit, die dicken Wintersachen raus zu kramen. Aber auch die Läden locken wieder mit neuen Modekollektionen, was oft den nicht vorhandenen Schrankkapazitäten widerspricht.

Hosen runter: Wie sieht es in deinem Kleiderschrank aus? Wenn es ähnlich chaotisch ist wie bei mir und du gerne nachhaltig Ordnung hineinbringen möchtest, dann ist jetzt weiterlesen angesagt...

nachhaltige modeFast Fashion - Der Fluch der Wegwerfmode

Es ist doch jeden Morgen das Gleiche: Ich stehe vor dem Kleiderschrank und weiß einfach nicht, was ich heute anziehen soll. Dabei hängen unzählige Teile im Schrank, die ich vor langer Zeit für kleines Geld im Sale oder auf dem Wühltisch ergattern konnte – die schwarze Jeans für 12 €, oder das Kleid mit dem Leo-Print für 8 €. Getragen habe ich diese Dinge noch nie, und auch heute fühle ich mich nicht so richtig danach. Geht es dir auch manchmal so?

Dieses Phänomen haben wir der sogenannten „Fast Fashion“ zu verdanken, die mit Billigpreisen und ständig wechselnden Kollektionen zum Kaufen unnötiger Kleidung verleitet.

Dass genau diese Kleidung meist unter schlechten Arbeitsbedingungen und mit gesundheitsschädlichen Inhaltstoffen hergestellt wird, ist allgemein bekanntes Wissen und doch falle ich immer wieder auf Schnapper auf dem Wühltisch rein. Dabei kommen sowohl beim Anbau als auch bei der Verarbeitung von herkömmlicher Baumwolle für die Textilindustrie zahlreiche synthetische Dünger und krebserregende Chemikalien zum Einsatz. Diese sind sehr schädlich für das Öko-System, aber auch für die Hersteller und Endverbraucher der Kleidungsstücke. Noch dazu werden unterbezahlte und schwarz gehandelte Kinderarbeit mit dem Kauf einer Billighose stark unterstützt.

Das Siegel macht den Unterschied

Neulich im Supermarkt ist mir aufgefallen, dass gerade wir Deutschen beim Kauf von Lebensmitteln zunehmend auf artgerechte Tierhaltung, BIO-zertifizierte Pasta Soße oder vegane Hafermilch achten. Beispielsweise nachhaltig produzierte Ingredienzen, der Verzicht auf künstlichen Zucker, und die Enthaltsamkeit von tierischen Antibiotika sind für mich persönlich relevante Kriterien bei der Lebensmittelwahl.

Doch warum findet der Kleidungskauf häufig noch so viel weniger bewusst statt, obwohl mehr und mehr Menschen Gefallen an der Nachhaltigkeit finden? Und was definiert denn „nachhaltige Kleidung“ überhaupt?

So wie in der Lebensmittelindustrie, gibt es auch in der Textilindustrie zahlreiche Siegel, die eine umweltschonende Herstellung von Kleidungsstücken auszeichnen. Ich habe drei der gängigsten Nachhaltigkeitssiegel für die Textilindustrie für dich zusammengefasst:

  1. GOTS Siegel – Global Organic Textile Standard
    Das GOTS Siegel belegt, dass mindestens 70% des Kleidungsstückes aus biologisch angebauten Naturfasern besteht. Zusätzlich sind viele der schädlichen Chemikalien, die häufig zum Färben und Bedrucken der Klamotten benutzt werden, verboten. Zuletzt steht das GOTS Siegel für soziale Verantwortung, indem sich klar gegen Kinder- und Zwangsarbeit positioniert und für Arbeitsschutz und Mindestlöhne ausgesprochen wird. https://www.global-standard.org/de/
  2. IVN Siegel – Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft e.V.
    Ähnlich wie das GOTS Siegel umfasst das IVN Zertifikat alle Schritte des Herstellungsprozesses, einschließlich der Rohstofferzeugung, der Produktion und dem Verkauf. Verzicht auf Chemikalien und Einsatz für soziale Gerechtigkeit spielen auch hier eine Rolle. Das IVN Siegel differenziert sich vom GOTS Siegel, in dem es nicht nur Naturtextil bewirbt, sondern auch als einziges Zertifikat in Europa klare Standards für Naturleder ausformuliert. https://naturtextil.de/qualitaetszeichen/ 
  3. Fair Wear Foundation
    Einen besonderen Fokus auf die sozialen Bedingungen der Textilindustrie setzt die Fair Wear Foundation. Durch Kontrollen in Produktionsstätten und Interviews mit dem Personal überprüfte die gemeinnützige Organisation die Arbeitsbedingungen von bis jetzt 80 Unternehmen. Die FWF berichtet und bewertet die Fortschritte jedes Unternehmen regelmäßig, um fortlaufend faire Arbeitsbedingungen zu garantieren. https://www.fairwear.org/ueber-die-fair-wear-foundation/ 

Darf ich vorstellen? Nachhaltige Modelabels

Du bist neugierig geworden und möchtest nachhaltiger Kleidung eine Chance geben? Schau doch einfach mal bei diesen Model Labels vorbei:

Armedangels

"Zeitloses Design statt Fast-Fashion, nachhaltige Materialien statt billiger Massenware und faire Produktion statt Lohnsklaverei. Jeder hat die Wahl."

  • Modemarke / Onlineshop
  • Damen & Herren
  • Bio/recyceltes Material
  • GOTS Siegel, FWF Mitglied
  • erhältlich bei: Avocadostore, Greenality, Le Shop Vegan, Amazon, Otto
Avocadostore

Auf Avocadostore ist jeder Anbieter dazu angehalten, für jedes seiner Produkte zu begründen, in welcher Weise es bestimmte Nachhaltigkeitskriterien erfüllt. Dafür stellt Avocadostore derzeit zehn Kriterien zur Verfügung, denen die angebotenen Produkte zugeordnet werden.

  • Online Shop für Bekleidung: Damen & Herren, Babys & Kinder
  • Online Shop für Wohnen & Leben
Bleed

"Zu einem nachhaltigen Lifestyle inspirieren, der Spaß macht und einfach in das tägliche Leben zu integrieren ist."

  • Modemarke / Onlineshop
  • Damen & Herren
  • vegane Kleidung
  • GOTS Siegel, Biobaumwolle
  • fair und tierleidfrei produziert
  • erhältlich bei: Avocadostore, Greenality, Grundstoff, Bergfreunde
 

Der Kleidungsladen

Der Kleidungsladen

"So wie gute Nahrung vom Bio-Hof kommt, sind wir auf moderne und fair produzierte Kleidung in Bio-Qualität spezialisiert. Wir führen nur Waren von deren Qualität wir überzeugt sind - der direkte Kontakt zu den Herstellern ist uns hier sehr wichtig."

Zertifizierungen und Sozialstandards sind hier genauso wichtig - wie eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe.

  • Online Shop (und ein Laden in Traunstein)
  • Damen & Herren
  • Faire Produktion
  • Bio-Qualität
  • Direkter Kontakt zu Herstellern

Zum Shop

Weniger ist mehr

nachdenklich herbstDu siehst also, dass es genug nachhaltige Alternativen für herkömmlich hergestellte Kleidung gibt. Zwar sind die Teile häufig ein wenig teurer, aber durch die Bio-Baumwolle halten sie dafür durchschnittlich um einiges länger. Ich finde, dass sich die Investition in nachhaltige Kleidung deshalb gleich doppelt lohnt.

So habe ich nun für mich beschlossen, von den vielen Billigteilen wegzukommen, und stattdessen auf weniger Kleidung mit höherer Qualität umzuschwenken. Damit wäre auch das morgendliche Drama vor dem Kleiderschrank gelöst. Das kann zwar schwer sein, doch ich bin mir sicher, dass ich mich bald durch bewussteres Shopping befreiter und ausgeglichener fühlen werde.

Tipp: Bringe deine aussortierte Kleidung doch zum Altkleider Container, zur Caritas oder zum Umsonst-Laden in deiner Stadt. Oder schaue alternativ bei https://www.wohindamit.org/ vorbei. Deine Kleidung zu spenden hilft Bedürftigen und gibt dir ein befreiendes Gefühl 😊

Aber Achtung: Kürzlich sah ich mir eine ZDF-Dokumentation zum Thema „Fast Fashion – die Folgen des Modewahnsinns“ an und erfuhr, dass vermeintliche Spenden an bekannte Mode-Geschäfte wie H&M und C&A Großteils zum Weiterverkauf an afrikanische Länder verschifft werden. So stelle ich mir Recyceln und Spenden nicht vor.

Den Beitrag findest du in der ZDF Mediathek: https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-fast-fashion---die-folgen-des-modewahnsinns-100.html

Und jetzt wünsche ich dir viel Vergnügen und Erfolg beim nachhaltigen Shoppen!

Deine Darlene

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