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Nachhaltigkeitszertifikat für Hotels

Stiftung Warentest prüft

| Lisa Müller

Nachhaltig reisen liegt im Trend – und das zu Recht. Immer mehr Menschen möchten im Urlaub nicht nur entspannen, sondern auch verantwortungsvoll mit Ressourcen und der Umwelt umgehen. Nachhaltigkeitszertifizierungen für Hotels versprechen genau das: Orientierung bei der Suche nach Unterkünften, die ökologische und soziale Standards einhalten. Doch wie verlässlich sind diese Zertifikate wirklich? Stiftung Warentest hat sechs bekannte Labels unter die Lupe genommen.

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Wie zuverlässig sind Nachhaltigkeitszertifikate für Hotels?

Stiftung Warentest ist dieser Frage nachgegangen und hat sechs in Deutschland relevante Nachhaltigkeitszertifikate für Hotels untersucht. Aus unserer Sicht ist dies ein wichtiger Schritt, denn eine unabhängige Bewertung schafft nicht nur mehr Transparenz, sondern fördert auch das Verständnis der Gäste für nachhaltige Standards im Tourismus. Für Reisende wird so klarer erkennbar, welche Kriterien hinter den jeweiligen Zertifikaten stehen und worauf bei einer bewussten Hotelwahl geachtet werden kann.

Das Ergebnis: Nur drei der sechs Zertifikate erfüllen hohe Standards – bei den anderen gibt es erhebliche Defizite. Die drei Zertifikate überzeugten mit umfassenden und klaren Anforderungen sowie regelmäßigen Vor-Ort-Kontrollen. Wir freuen uns besonders darüber, dass die beiden Zertifikate GreenSign und Green Key, die wir auf unserer Plattform nutzen, im Test mit einer hohen Aussagekraft abgeschnitten haben. Die anderen fielen durch, weil sie entweder zu wenig fordern oder kaum kontrollieren. Ein Zertifikat erhielt in der Kategorie „Kontrolle“ sogar die Note „Mangelhaft“. 

Für den Test wurden die Labelanbieter ausführlich befragt: zu ihren Kriterien, Kontrollmechanismen und zur Transparenz des Vergabeprozesses. Zusätzlich mussten sie anhand zweier zertifizierter Hotels nachweisen, dass die Standards auch in der Praxis eingehalten werden. Bewertet wurden unter anderem Vorgaben zum Energie- und Wasserverbrauch, zum Einsatz von Ökostrom, zur Vermeidung von Plastik und Lebensmittelverschwendung sowie, wenn vorhanden, soziale Aspekte wie Arbeitsbedingungen und Gesundheitsschutz.

Hier gelangst du zu dem ausführlichen Testbericht:

Worauf Reisende zusätzlich achten können

Unabhängig vom Zertifikat lohnt es sich, bei der Wahl der Unterkunft und der An- und Abreise auf umweltfreundliche Optionen zu setzen. Wer innerhalb Europas verreist, sollte möglichst auf Bahn oder Bus zurückgreifen. Falls ein Flug nötig ist, besser Direktflüge wählen und die CO₂-Emissionen mit seriösen Anbietern kompensieren.

Auch vor Ort kann nachhaltiges Verhalten viel bewirken: lokale Produkte konsumieren, Handtücher mehrfach nutzen, klimafreundlich unterwegs sein und Müll vermeiden – all das trägt zur Entlastung der Umwelt bei.

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